Trifle – Very british! Teatime September

Das Wetter macht dem Thema diesen Monat alle Ehre. Mit Very British starten wir diesen Monat in Minimalbesetzung in die Teatime. Wer Christines Blog verfolgt weiss, dass sie sehr stark sozial engagiert ist. Diesen Monat lässt sie sich ganz lieb entschuldigen. Ich entschuldige sie gerne und esse ein Gläschen meines selbstgemachten Trifles für sie mit. Zeit ist endlich und es gibt besonders in diesen Tagen so viele wichtige Dinge im Leben 1.0, dass ein Blogbeitrag über Kuchen und Süßkrams einfach in den Hintergrund gelangt. Ich habe mich sogar gefragt, ob es nicht sogar etwas lächerlich ist, einen Beitrag über Kuchen zu schreiben, während Erwachsene und Kinder elendig auf der Flucht vor Hass, Krieg und Gewalt im Meer ertrinken.

Ich möchte heute keinen Flüchtlingsbeitrag schreiben, aber stumm und still will ich auch nicht dazu sein. Der Süßblog ist kein politischer Blog. Hier gibt es Süßes, Schönes und Leckeres. Und doch geht das, was heute in unserer Welt passiert nicht an mir vorbei. Es erscheint mir alles unwirklich, als ob meine Oma gerade auf der Couch sitzt und ich als Jugendliche frage, ob sie mir etwas aus dem Krieg erzählen kann. Sie war noch ein junges Mädchen im Krieg. Und sie hat mir erzählt, ich vermute immer sehr abgeschwächt. Aber es hat mich sehr erschüttert.  Meine Oma ist Spätausiedlerin aus Oberschlesien und ist mit sechs Kindern alleine hier nach Deutschland gekommen. Mein Papa war 14 als er hier her kam und hat mir von seinem ersten Tag in Deutschland erzählt. Auch damals schon wurden sie beschimpft als Kanacken, in Polen als Nazis. Trotzdem sind sie freundlich und nett aufgenommen worden. Sie konnten sich ein Leben aufbauen. Ich wäre sonst heute nicht hier, ohne die freundlichen Helfer und Unterstützer.

Die Menschen die heute hier ankommen haben andere erste Tage. Beschimpfungen und noch viel schlimmere Dinge haben sie auf ihrem Weg zu uns erlebt. Sie haben alles aufgegeben. Ihre Fernseher, Ihre Computer, ihr Geld, Ihre Familie und Freunde und oft auch ihr Leben. Aber auch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft findet man hier bei uns. Das macht mich zuversichtlich,  zu sehen, dass es auch gute Dinge gibt. Das muss auch mal gesagt werden. Denn die Schlechten werden in den Medien eher breit getreten als freundliche und Schöne Dinge. Hilfsbereitschaft ist leider nicht mehr selbstverständlich. Danke allen Helfern und Organisatoren, die sich einsetzen. Wir sind alles Menschen und sitzen im gleichen Boot. Das sollten wir uns immer vor Augen halten.

Als Gast sitzt heute eine Facebookuserin an unserem Tisch, die zwar keinen Blog, aber eine tolle Facebookseite hat. Scones und Sandwiches kommen von Sophie von Kuchen Kram (Facebook) mit auf den Tisch. Von mir gibt es ein englisches Trifle. Das Grundrezept habe ich auf Taste of Home gefunden und ich habe es natürlich abgewandelt. Als Schluss gehört noch Sahne obenauf. Regelmäßige Leser werden aber wissen, dass ich die gar nicht gerne mag und deswegen gibt’s mein Trifle ohne Sahne. Und mit Blaubeeren. Selbstverständlich welche von meinen Selbstgepflückten. Ich hatte sie direkt eingefroren und nach dem Auftauen waren sie tatsächlich noch schön fest und nicht matschig. Als Kuchengrundlage habe ich einen Bisquitmischung genommen. Ein Rezept für einen ohne Mischung findet ihr HIER.

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Über Trifle:
(Quelle: Essen und Trinken)

„Die englische Küche ist besser als ihr Ruf. Auch die unzähligen köstlichen Leckereien, die als Dessert oder zum Afternoon Tea gereicht werden, überzeugen: Scones mit oder ohne Clotted Creme, Muffins, Shortbread – und natürlich Trifles. Bereits im 17. Jahrhundert naschten die Briten Trifles, wörtlich übersetzt Lappalien oder Bagatellen. Damals bestanden sie in erster Linie aus Schlagsahne und püriertem Obst, ähnlich der Roten Grütze.
Die heutige Version aus Biskuit, Obst, Creme und Sahne wurde erst im 18. Jahrhundert populär. Die Zubereitung des britischen Dessertklassikers ist jedoch alles andere als eine Kleinigkeit und verlangt etwas Aufwand und Aufmerksamkeit. So kommt Trifle in Großbritannien vor allem zu besonderen Anlässen auf den Tisch. Traditionell wird Trifle in großen, runden Glasschalen serviert, moderner ist die Variante, einzelne Portionen in Gläser oder formschöne Schälchen zu füllen: Freien Blick auf die verlockende, mehrschichtige Köstlichkeit bieten beide – wie auch die obligatorische Sahnekrone beides auf Feinste schmückt.

Ein klassischer Trifle besteht aus mindestens drei Schichten: Zuerst kommen zerkleinerte Biskuits oder anderer süßer Küchenteig in eine große Glasschüssel, es folgen die eingekochten Früchte, die mit feinem Whisky, Portwein, süßem Sherry oder Likör beträufelt werden. Der Alkohol bahnt sich einen Weg durch die Früchte und tränkt dann auch den Boden. Dann die Schale kalt stellen. Derweil lässt sich die traditionelle Crememasse, der Custard, auch als Englische Creme bekannt, aus Eigelb, Zucker, Milch und Vanille im Wasserbad aufschlagen. Ist diese abgekühlt und fest, kommt sie als dritte Lage auf das Obst. Nach der Custardschicht folgt geschlagene Sahne obenauf, die mit Pistazien, Mandelsplittern oder anderen Nüssen verziert werden kann. Fertig ist der Trifle – süß und mächtig. Zahlreiche kreative Variationen ersetzten den aufwendig herzustellenden Custard beispielsweise durch Schokoladencreme. Die Früchte, ursprünglich in Alkohol eingelegtes Trockenobst, das mit frischen Früchten vermischt wurde, erhalten durch Wackelpudding oder die Zugabe von Gelatine eine besondere feste Konsistenz und auch der Boden kann aus den unterschiedlichsten Variationen bestehen: Zwieback, Amarettini, Löffelbiskuit – die Nähe zum italienischen Dessertklassiker, dem Tiramisu , ist unübersehbar.“

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Die Gewinner(in) des Buches Blaubeersommer werden wir in den nächsten Tagen bekannt geben. Seid gespannt.
Wir freuen uns weiterhin über Gastblogger, die mit uns einmal im Monat zur Teatime bloggen möchten. Bitte meldet euch doch bei mir.

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Das war es auch schon wieder mit der Teatime im September. Viel Spaß beim Ausprobieren und Verändern.

Eue Süßbloggerin
Ilona

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Ilona Mura

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